Spielpause für Tiger Woods

Nach einer Stellungsnahme auf seiner persönlichen Website zieht sich Tiger Woods vorerst ins Privatleben zurück. Er sei sich darüber bewusst geworden, dass er durch seinen Lebenswandel Menschen in seinem privaten und geschäftlichen Umfeld Enttäuschungen bereitet habe. Vor allem sorge er sich um seine Frau und seine Kinder. Er sei nach gründlicher Überlegung zu der Überzeugung gekommen, dass er sich auf unbestimmte Zeit vom Golfsport zurückziehen müsse, um in den Augen seiner Familie ein besserer Mensch zu werden.

Von Vertretern der PGA Tour, eines der weltweit wichtigsten Golf-Events, die zurzeit ausgerichtet werden, erhielt Woods Rückendeckung für seine Entscheidung. Der Verband ließt mitteilen, dass Woods ruhig Prioritäten setzen solle und man sich darauf freue, wenn er zu gegebener Zeit wieder zurückkehre. Auch der zehn Jahre ältere exzentrische Golfprofi John Daly, der immerhin zwei Major-Siege einfahren konnte, mischte sich in die Diskussion ein. Nachdem er persönlich vier Ehen erlebt habe, gab er Woods den Rat, um seine Familie zu kämpfen. Zwar konnte der den Golfstar selbst persönlich noch nicht erreichen, er hoffe aber, dass dieser sich die Zeit nehme, seine Probleme zu lösen. Die Presse-Enthüllungen um Woods Autounfall und seine vermeintlichen Affären hätten sogar Daly geschockt.

Der Amerikaner John Daly selbst scheint jedoch eher ein schlechtes Vorbild für seinen weltbekannten Landmann zu sein. Er selbst stand immer wieder in den Schlagzeilen durch sein auffälliges Verhalten auf dem Golfplatz. So schlug er vor laufender TV-Kamera eine Golfball von einer leeren Bierdose ab oder präsentierte sich in einem Sträflingsanzug auf dem Green. Anfang 2009 wurde ihm sogar für die US Tour für sechs Monate seine Spielberechtigung entzogen. Zwei Jahre zuvor wurde er von seiner eigenen Frau mit einem Messer angegriffen und erlitt Schnittwunden im Gesicht.

Auch einer der Hauptsponsoren von Tiger Woods, der durch Werbeverträge über ein Jahreseinkommen von über 100 Millionen US-Dollar verfügt, das amerikanische Telekommunikationsunternehmen AT&T, ließ verlauten, hinter Woods und seiner Familie zu stehen. Allerdings überdenke man die bestehenden Werbeverträge grundsätzlich regelmäßig neu und würde auch das Verhältnis zum Golfstar neu bewerten. Andere Sponsoren wie der Videospielproduzent Electronic Arts oder der Sportartikelhersteller Nike betonten, weiterhin mit Woods zusammenarbeiten zu wollen.

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